Lokführerüberwachte Bahnübergänge (Lo-Anlagen)
Bei den lokführerüberwachten Bahnübergängen erkennt der Triebfahrzeugführer anhand eines Überwachungssignals den Status der Anlage.
Dieses Signal zeigt ihm an, ob der Bahnübergang befahren werden darf oder ob er ihn vor Ort nachsichern muss.
Es gibt folgende Bauarten der Überwachungssignale:
Grundaufbau einer lokführerüberwachten Anlage:
Die Rautentafel markiert den Beginn der Einschaltstrecke (Strecke von Rautentafel bis zum Bahnübergang).
In den neuen Bundesländern kann antstatt der Rautentafel die Warntafel (So 15) aufgestellt sein!
Der Abstand von der Rautentafel zum Überwachungssignal beträgt die zulässige Höchstgeschwindigkeit mal zwei in Metern.
Als Beispiel: Höchstgeschwindigkeit der Strecke: 120 km/h, 120x2=240.
Die Rautentafel muss somit mindestens 240 Meter vor dem Überwachungssignal stehen.
Das Überwachungssignal steht im Bremswegabstand vor dem Bahnübergang.
Verkürzter Bremsweg:
Steht das Überwachungssignal in einem um mehr als 5% verkürztem Bremsweg,
ist am Signal und auf der Rautentafel ein weißes auf der Spitze stehendes Dreieck angebracht:
Diese Bahnübergänge müssen durch den Triebfahrzeugführer nachgesichert werden, wenn...
...das Überwachungssignal "Bü 0 - Halt vor dem Bahnübergang" signalisiert.
...in der Einschaltstrecke gehalten wurde.
...in der Einschaltstrecke langsamer als 20 km/h gefahren wurde.
Warum nach dem Halt oder Unterschreiten von 20 km/h?
Ganz einfach: Viele Bahnübergänge verfügen über eine sogenannte "Grundstellerzeit".
Sobald ein Bahnübergang eingeschaltet wurde läuft die Grundstellerzeit ab.
Nach Ablauf dieser Zeit geht der Bahnübergang wieder in die Grundstellung zurück!
Unterschreitet man nun die 20 km/h, dann besteht die Gefahr, dass der Bahnübergang kurz vor dem Befahren wieder abschaltet.
Überwachungssignalwiederholer (ÜSW):
Liegt in der Einschaltstrecke ein Bahnsteig oder Hauptsignal, ist vor dem Bahnübergang ein Wiederholer aufgestellt.
Dieser zeigt den aktuellen Betriebszustand der Anlage an. Zeigt das ÜSW Bü 1, darf der Bahnübergang befahren werden.
Dieser Wiederholer ist dann durch eine weiß umrandete schwarze quadratische Tafel mit runder weißer Scheibe gekennzeichnet.
Wiederholer können auch ohne Halteplatz oder Hauptsignal in der Einschaltstrecke vor dem Bahnübegrang aufgestellt sein.
Funktionsweise einer Lo-Anlage:
Ein Zug nähert sich dem Bahnübergang:
Er befährt den Einschaltkontakt. Die Sicherung des Bahnübergangs setzt ein.
Hinweis: Der Einschaltkontakt muss nicht an der Rautentafel liegen! (Siehe ÜSOE-Anlagen).
Ist die Einschaltung korrekt erfolgt wird dem Triebfahrzeugführer am Überwachungssignal signalisiert:
"Der Bahnübergang darf befahren werden.":
Nach Befahren kehrt die Anlage in die Grundstellung zurück.
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Unwirksamkeitstaste (UT):
Am Einschaltkontakt kann eine sogenannte "Unwirksamkeitstaste" - kurz UT - verbaut sein.
Hier kann der Triebfahrzeugführer mittels Schlüssel den Kontakt unwirksam schalten.
Dies ist erforderlich, wenn er den Kontakt befahren möchte, nicht aber den Bahnübergang (Bsp.: beim Rangieren).
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