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Verdacht auf Zugtrennung
Hier möchten wir anhand eines Beispiels das korrekte Verhalten bei einer Zugtrennung erläutern. Sie fahren mit Ihrem Zug bereits seit einer Weile ohne besondere Vorkommnisse. Plötzlich fällt der Druck in der Hauptluftleitung schlagartig auf 0 Bar. Es muss sofort vom schlimmsten Fall ausgegangen werden: Einer Zugtrennung. Die Zwangsbremsung ist durch einleiten einer Schnellbremsung und sanden zu unterstützen. Auch muss sofort ein Notruf/Nothaltauftrag abgesetzt werden. Sollten Ihnen bereits Fahrten entgegen kommen, warnen Sie diese mit Signal Sh 3. Ist dies nicht ausreichend geben Sie zusätzlich Signal Sh5. Warum? Sollte es zu einer Zugtrennung gekommen sein, kann niemand garantieren, das zum Beispiel ein benachbartes Gleis noch frei und befahrbar ist. Es ist ja auch möglich, dass Fahrzeuge entgleist sind. Nachdem Halten gilt es die Ursache zu ermitteln. Kontaktieren sie den Fahrdienstleiter und vergewissern Sie sich, dass das Gegengleis gesperrt ist. Wurde Ihnen die Sperrung bestätigt, können Sie sich auf das Verlassen des Triebfahrzeugs vorbereiten. 1. Legen Sie das Führerbremsventil in die Vollbremsstellung. Warum? Bleibt das Führerbremsventil in der Schnellbremsstellung liegen, so wird die Hauptluftleitung nicht nachgespeist. Wenn im Zug "nur" ein Luftschlauch geplatzt ist, würden Sie keine Ausströmgeräusche der Luft wahrnehmen. 2. Sichern Sie das Triebfahrzeug gegen unbeabsichtigte Bewegungen (Federspeicher/Feststellbremse/Handbremse). 3. Legen Sie Ihre persönliche Schutzausrüstung an. 4. Sehen Sie die La ein. Stichwort: Absturzgefahren. 5. Stellen Sie das GSM-R Gerät auf Ihr GSM-R-Handy um oder tauschen Sie Telefonnummern mit dem Fahrdienstleiter aus. 6. Informieren Sie bei Personenzügen Ihre Fahrgäste und/oder andere Beteiligte. Zum Beispiel Zugführer, Kundenbetreuer etc. Nun können Sie das Triebfahrzeug verlassen. Nehmen Sie den Bremszettel und/oder die Wagenliste und eine Taschenlampe mit. Der Bremszettel ist zum Feststellen des Zugschlusses wichtig! (Kontrolle des Schlusswagens). Nach dem Verlassen des Triebfahrzeugs verschließen Sie dieses. Bei längeren Zügen empfiehlt es sich direkt einen Ersatzluftschlauch und das passende Werkzeug mit zu nehmen. Das erspart unter Umständen Fußmarsch! Haben Sie einen Zug bei dem Sie problemlos "umkuppeln" können (zwei HLL und HBL je Wagen), so können Sie auf die Mitnahme eines Luftschlauchs verzichten. Nun haben Sie die Ursache gefunden und diese dem Fahrdienstleiter mitgeteilt. Ist das Gegengleis befahrbar, kann dies wieder freigegeben werden. Dies liegt jedoch in Ihrem Ermessen! Können Sie auf der anderen Zugseite nicht laufen (fehlender Randweg) oder benötigen Sie den Platz zum Beheben der Störung, so teilen Sie dies dem Fahrdienstleiter mit. Das Gleis bleibt dann gesperrt. Nun müssen Sie sich zwischen 3 Varianten entscheiden: Dies ist zum Beispiel der Fall, wenn "nur" ein Luftschlauch gewechselt werden musste. Dies ist zum Beispiel der Fall, wenn eine Zugtrennung vorliegt, die nicht durch "einfaches wieder Zusammensetzen" behoben werden kann. Achtung: Muss dazu "zurück gefahren" werden, handelt es sich um "zurücksetzen eines Zuges"! Dies ist nur der Fall, wenn Sie nach einer Zugtrennung und getrennt stehenden Fahrzeugen die Spitze problemlos einsehen können. Alternativ haben Sie eine Funkfernsteuerung (FFS), der Notfallmanager vor Ort oder Sie haben einen zweiten Mann. (Wählen sie eine Kategorie durch klicken auf den Button aus) |